Upcycling, Recycling, Downcycling: Was ist das eigentlich?

Hast du schonmal darüber nachgedacht, wie viele Materialien und Produkte wir in unserem Leben verbrauchen? Papier, Glas, Verpackungsmaterial, Elektronik, Alltagsgegenstände? Nach einem längeren oder kürzeren Leben landen die Artikel schließlich im Abfall.

Ohne Wiederaufbereitung der Rohstoffe würden wir wohl bald in einem Müllberg versinken oder ständig den Geruch von Verbrennungsanlagen in der Nase herumtragen. Aber so weit muss es zum Glück gar nicht kommen, denn dafür wurden die Konzepte Upcycling, Recycling und Downcycling in die Welt gesetzt. Was das genau ist, erfährst du im Folgenden.

 

Was ist Upcycling?

Wie du vielleicht schon gemerkt hast, geht es auf dieser Seite vor allem um eins: Upcycling! Und das mit gutem Grund. Denn warum alte Sachen in den Müll schmeißen, wenn sich aus ihnen viel mehr herausholen lässt?

Upcycling meint genau das: Aus alten Rohstoffen, Materialien und Abfällen neue Produkte mit höherem Wert oder Nutzen kreieren. Deine leeren Konserven werden plötzlich zu Blumentöpfen, aus ungenutzten Korken entstehen Schlüsselanhänger oder aus kaputten Fahrradschläuchen Geldbörsen.

Dingen, die wir eigentlich wegschmeißen würden, schenken wir nicht nur ein neues Leben, sondern gleich ein besseres. Das schont Ressourcen, verbraucht weniger Energie und reduziert unser Müllaufkommen. Was Upcycling-Produkte sonst noch so besonders macht, kannst du hier nachlesen.

Upcycling hat beinahe ausschließlich Vorteile. Nur die Neuanschaffung von Materialien gießt Wasser in den Wein. Um ein altes Produkt in einen anderen Artikel zu verwandeln, fallen teilweise Kleber, Farben oder Dekomaterial an. Einige Upcycling-Designer achten jedoch auch hier auf nachhaltige Alternativen.

 

Was ist Recycling?

Müll trennen, Pfandflaschen zurückbringen, Batterien sammeln, Altglas- und Altpapier entsorgen: Recycling – das ist doch das deutsche Steckenpferd! Oder etwa nicht?

Der Begriff Recycling ist dir ganz bestimmt bekannt. Meistens fällt er schon in den ersten Jahren unserer Schullaufbahn. Wir bieten dir trotzdem nochmal eine genaue Definition:

Bei Recycling geht es darum, alte Wertstoffe wiederaufzubereiten und dabei die Qualität des Rohstoffes zu bewahren. Es entsteht ein Produkt mit neuem Nutzen oder dem ursprünglichen Gebrauch. Beschaffenheit und Verarbeitbarkeit des Materials sollen sich durch das Recycling nicht verändern. Deswegen ist es manchmal notwendig, neue Rohstoffe hinzuzufügen oder diese unter hohem Energieaufwand zu bearbeiten.

Kunststoffe zum Beispiel verlieren sehr schnell an Qualität. Um das zu verhindern, fügt die Industrie weitere Polymere hinzu. An dieser Stelle sind wir bereits bei den Nachteilen von Recycling angekommen. Die Prozesse verschlingen viel Energie (aber in der Regel nicht so viel wie die Neuproduktion) und teilweise weitere Ressourcen.

Darüber hinaus ist ein erfolgreiches Recycling auf unsere Mithilfe angewiesen. Wir müssen unser Papier, Glas etc. regelmäßig in den geeigneten Behältern entsorgen. Nicht alle Menschen partizipieren an diesem System und so gehen Rohstoffe verloren. Ähnlich sieht es bei der gelben Tonne aus: Auf den Müll wartet oft nur noch die Verbrennungsanlage. Das gilt sogar für manche Plastikflaschen mit Pfandsiegel.

Dennoch sei gesagt: Recycling schont unsere Umwelt. Alte Materialien werden wiederaufbereitet und dem Wirtschaftskreislauf hinzugefügt. Und das ist allemal besser als der ewige Kauf von neuen Rohstoffen.

 

Was ist Downcycling?

Downcycling ist der kleine Bruder des Upcyclings – manchmal nervig, aber eigentlich doch zum Liebhaben. Bei Downcycling geht es nämlich darum, aus alten Wertstoffen Materialien mit geringerer Qualität herzustellen.

Streng genommen lässt sich Papier gar nicht dauerhaft recyceln, sondern nur downcyceln. Mit jeder weiteren Aufbereitung verkürzen sich die Fasern, wodurch die Qualität leidet. Aber wahrscheinlich möchtest du trotzdem den Nutzen von Altpapier nicht abstreiten. Ähnlich sieht es bei Kunststoffen aus. Wie zuvor erwähnt, erhalten wir wiederaufbereitetes Plastik ohne Qualitätsverlust nur dann, wenn die Industrie neue Kunststoffe untermischt.

Bei dem Downcycling muss das entstandene Material nicht an die vorherige Beschaffenheit heranreichen. Und das ist auch gut so, denn unser Plastik-Müllberg wächst Tag für Tag. Jedes Stück verarbeitetes Kunststoff hilft der Umwelt ein bisschen.