Weg mit der Neuware: 5 Gründe, warum Upcycling-Produkte besser sind

Schonmal etwas von Upcycling gehört? Das sind Produkte aus Müll, denen Designer neues Leben einhauchen. Klingt nach verschimmelten Essensresten und anderen ekligen Abfällen? Keine Sorge, darum geht es bei der Idee nicht. Ganz im Gegenteil. Aus dem, was die einen wegschmeißen, kreieren die anderen neue Gegenstände mit höherem Wert und Nutzen. In der Welt des Upcyclings ist alles möglich: Taschen aus LKW-Planen, Schmuck aus Skateboards, Schuhe aus Plastikmüll, Teppiche aus alten Jeans und viel mehr. Wenn du wissen möchtest, was Upcycling-Ware so besonders macht, solltest du jetzt weiterlesen. Denn im Folgenden verraten wir dir, warum Artikel aus „Müll“ sogar besser sind als Neuware.

 

1. Upcycling-Produkte verschwenden keine weiteren Ressourcen

Egal was du kaufst – um das Produkt herzustellen, verbrauchen die jeweiligen Fabriken immer Rohstoffe. Erdöl, Holz, Coltan oder Aluminium sind nur eine kleine Auswahl an handelsüblichen Materialien. Bereits der Abbau der Ressourcen schädigt die Umwelt. Erdöl gelangt in beinahe regelmäßigen Abständen ins Meer und bringt das Ökosystem ins Schwanken. Für Aluminium ist die Rodung von Regenwäldern notwendig und der Coltanabbau vergiftet Böden.

Durch weitere Arbeitsschritte entstehen aus den primären Rohstoffen irgendwann alle Artikel, die wir in den Geschäften sehen. Erdöl verwandelt sich in eins der zahlreichen Kunststoffprodukte, Coltan verschwindet im Handy, Aluminium im Deo und aus Holz fertigt die Industrie Papier oder Möbel.

Bevor die Ware sich in den Läden stapelt, ist also eine Verarbeitung der Rohstoffe notwendig. Fabriken erhitzen, schmelzen, kleben, formen und pressen so lange an dem Produkt herum, bis es den Anforderungen entspricht. Für ihre Funktionen benötigen die verwendeten Maschinen eine Menge Energie. Und die stammt nach wie vor insbesondere aus fossilen Brennstoffen. Im Gegensatz zu Wind- und Wasserkraft sind fossile Brennstoffe endlich. So endlich, dass sie Jahr für Jahr mehr verschwinden, bis das letzte Gramm bald der Vergangenheit angehört.

Egal, wie sehr wir das Blatt drehen und wenden – alle neuen Produkte verbrauchen Ressourcen. Sogar bei dem Gemüseanbau nutzt die Industrie Pestizide und Wasser. Ohne Rohstoffe geht es nicht, denn irgendwoher müssen die Materialien kommen, aus denen der Artikel letztendlich besteht.

Die Folgen sind schon heute ersichtlich: Jedes Jahr rückt der Earth Overshoot Day ein Stückchen näher. Ab dem Welterschöpfungstag sind sämtliche Ressourcen aufgebraucht, die unser Planet innerhalb des Jahres regenerieren kann. Aber das ist noch längst nicht alles – vielleicht hast du schon selbst von den versickernden Phosphorvorräten gehört oder machst dir manchmal wegen der starken Erdölnutzung Sorgen. Ein Ende lässt sich leider nicht erkennen. Studien zufolge verdoppelt sich der globale Verbrauch von Rohstoffen bis 2030. Bis zu diesem Zeitpunkt soll er auf 186 Milliarden Tonnen im Jahr klettern. Es ist also Zeit, zu handeln!

Die Verwendung von Ressourcen gilt als wichtiger Hinweis auf der Suche nach einem nachhaltigen Produkt. Zur Abwechslung haben wir mal eine gute Nachricht: Für einen umweltfreundlichen Lebensstil musst gar nicht auf einen neuen Schrank, Schmuck oder deine anderen Lieblingsartikel verzichten. Versuche es doch stattdessen mit Upcycling-Produkten. Diese sind zum größten Teil aus „Abfällen“ gefertigt und benötigen dementsprechend keine neuen Rohstoffe. Das schont unsere Umwelt und unsere Vorräte.

Im direkten Vergleich zu Neuware, schneiden Upcycling-Produkte von der Ökobilanz her deutlich besser ab. Wenn das mal nicht ein Grund ist, einen Blick auf entsprechende Shops zu werfen. Upgecycelte Ware hat übrigens nicht viel mit dem Öko-Klischee von Birkenstock und Strickpullis gemeinsam. Es sind eher Designer-Artikel, die auf dich warten.

 

2. Upcycling-Produkte stoßen weniger CO2 aus

An dem Thema Klimawandel kommt niemand mehr vorbei. Und das ist auch gut so, denn die erhöhten Temperaturen machen sich bereits heute bemerkbar. Sie verursachen Dürren, bedrohen Inseln und führen zum Aussterben von Tieren. In einigen Jahren könnte der Klimawandel Millionen von Menschen auf die Flucht zwingen.

Deswegen gilt: Jedes Gramm CO2 weniger hilft unserem Planeten. Upcycling-Produkte können sich hier sehen lassen. Denn im Gegensatz zu Neuware, stoßen sie viel weniger Kohlenstoffdioxid aus.

Schließlich kostet allein der Gewinn von Rohstoffen Energie. Ein Regenwald rodet sich nicht von alleine und auch Erdöl lässt sich nicht als Kunststoff abbauen, sondern muss zu diesem gemacht werden. Alle notwendigen Fahrzeuge und Maschinen funktionieren nur mit Brennstoffen oder Strom. Letztendlich läuft es auf dasselbe hinaus: Jeden einzelnen Herstellungsschritt, vom Rohstoff bis zum fertigen Artikel, bezahlen wir auch mit CO2. Immerhin ist der Anteil an regenerativer Energie in Deutschland relativ gering. Stattdessen entstehen durch die großen Massen an notwendigem Kohlestrom Unsummen von Treibhausgasen.

Natürlich kommen selbst Upcycling-Produkte nicht ohne weitere Verarbeitungen aus. Die Materialien benötigen eine Reinigung und mit Kleber, Farbe oder anderen Stoffen holen Designer das Beste aus ihnen raus. Allerdings besitzt kein Upcycling-Künstler eine Rodungsmaschine, mit der er durch den Amazonas rollt. Nein, ganz im Gegenteil. Es sind Abfälle, die durch geschickte Griffe zu neuem Leben erwachen.

Dein Upcycling-Designer werkelt mit seinen eigenen Händen und die brauchen vielleicht einen kleinen Snack zwischen den einzelnen Anfertigungen, aber kein Kohlenstoffdioxid. Große, energiefressende Maschinen dürfen draußen bleiben. Damit sparst du dir durch den Kauf eines Upcycling-Produktes das CO2 für Rohstoffgewinn- und Verarbeitung. Stattdessen fließt jeder Pinselstrich aus den Fingern eines Künstlers. Und damit sind wir bereits am dritten Punkt angelangt. Denn auf dich wartet kein Artikel aus der Massenproduktion, sondern ein handgefertigtes Produkt, hergestellt mit Liebe.

 

3. Upcycling-Produkte sind mit Liebe handgemacht

Zahlreiche unserer Besitztümer stammen wohl aus einer Maschine, die gedankenlos Materialien aufeinanderpresst, sie mit Farbe besprüht und alle Einzelteile emotionslos zur endgültigen Ware zusammenschraubt. Würden wir in das Innere des Fließbandes schauen, sehen wir, dass es mit Strom arbeitet und auf diese Weise ein gesichtsloses Produkt nach dem anderen ausspuckt. Das ist aber nicht die volle Wahrheit – denn nicht nur Energie bringt die Zahnräder zum Laufen, sondern vor allem das kühle Streben nach Gewinn.

Upcycling-Produkte haben wenig mit so einer kalten Herstellungsart gemeinsam. Dein Upcycling-Künstler nimmt sich Zeit für jeden einzelnen Artikel und bearbeitet ihn in Handarbeit. Du bekommst ein mit Liebe gemachtes Produkt und das merkst du garantiert! Wie im richtigen Leben machen doch oft die kleinen Dinge den Unterschied – eine detailverliebte Verarbeitung, winzige Macken und Farbtupfer oder Einzelheiten, die vom früheren Leben des Materials erzählen.

 

4. Upcycling-Produkte betonen deine Individualität

Massenware verschlingt neben Ressourcen auch jegliche Individualität. Wahrscheinlich wusstest du bei einem Besuch schonmal auf dem ersten Blick, woher der Schrank, Tisch oder das Bett stammen (Auflösung: Von einem Möbelhersteller mit gelben Logo).

Mit Upcycling-Produkten kann dir das nicht passieren. Denn du erhältst nicht nur Designware, sondern vor allem Unikate. Wenn du auf der Suche nach einem Artikel bist, der deine Individualität, deinen ganz persönlichen Geschmack oder deine eigene Denkweise unterstreicht, dann schau dich in diesem Shop doch mal genauer um.

Deine Wohnung ist nämlich viel mehr als ein Dach über dem Kopf. Sie spiegelt dich wieder. In deinen Hobbys, deinen Arbeitsabläufen, Vorlieben, Abneigungen und sogar in deinen Charakterzügen. Massenware wird ihr oftmals nicht gerecht. Dasselbe gilt für Accessoires und Kleidung. Wenn du dich selbst ausdrücken möchtest, sind Upcycling-Artikel eventuell genau das Richtige für dich.

 

5. Werde selbst zum Upcycling-Künstler!

Du träumst seit Jahren von deinem eigenen Produkt? Vielleicht brütest du sogar schon über einer konkreten Idee? Dann versuch es doch mal mit Upcycling! Im Gegensatz zu Neuware gehst du ein weitaus geringeres Risiko ein. Du brauchst keine teuren Rohstoffe und kannst getrost auf Maschinen verzichten.

Aber vollkommen egal, ob du dir einen kleinen Nebenverdienst durch eigene Werke erhoffst oder nicht. Upcycling hilft der Umwelt, entspannt dich und trainiert deine Kreativität. Im Internet findest du Ideen und Anregungen, um aus Müll etwas Neues zu zaubern.

One thought on “Weg mit der Neuware: 5 Gründe, warum Upcycling-Produkte besser sind

Comments are closed.